kürzlich kroch
eine relativ kleine, dünne, schwarze schlange dem pool entlang. niemand hat
gross davon notiz genommen. wir leben hier ja in den tropen. im zimmer meldet
sich pünktlich jeden abend ein gecko, was bekanntlich ein gutes zeichen sein
soll. durch die lüfte schwingen sich immer wieder mal vögel mit bunten federn.
ein jeder piepst auf seine art. auf dem geäst der palme beim openair essplatz
turnen regelmässig ein paar streifenhörnchen. sie sind wahre künstler. manchmal
scheint es, als warteten sie auf klatschenden beifall. jedenfalls äugen sie
erwartungsfroh zur tafelrunde. im winzigen bassin auf dem weg zu den
behandlungen bleibe ich jedesmal stehen, um für ein paar momente den
goldfischen zuzusehen. in diesem teich herrscht ein achtungsvolles, älteres,
geflecktes exemplar, das kontinuierlich die ihn umschwärmenden winzlinge seiner
art auffrisst. bislang habe ich erst einen einzigen schmetterling gesichtet,
dafür aber einen riesengrossen. dewa, die zum haus gehörende dickliche hündin,
die die selbe ockerfarbe wie der sand am meer trägt, hat sich inzwischen mit
mir angefreundet, oder besser gesagt ich mit ihr. jetzt liegt sie jeden abend
auf der matte vor unserem zimmer und beschützt uns. nach wie vor lauert unser
kleiner hauskrebs im badezimmer und freut sich über jeden besuch von uns. das
sind viele, denn die naturmedizin ist harntreibend. milimeterkleine ameisen
jeglicher couleur ziehen ihre strassen über alles, was sichtbar ist. beim
morgendlichen anziehen der unterwäsche ist vorsicht geboten, will man kein
risiko für neue stiche eingehen. von den einbrechenden mücken bei anbruch der
nacht will ich nichts weiteres berichten. wir sind uns gegenseitig spinnefeind.
ich selber gehe seit der letzten senfpastenwickelbehandlung auf elefantenfüssen
durch die gegend. ob die je wieder abschwellen werden? und seit ein paar
stunden sind neue kurgäste eingetroffen. aber diese gehören einer anderen
spezies an und werden später eingehender beschrieben.
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