Donnerstag, 24. November 2011

das glück in der hand


heute am frühen morgen hat mir ein alter fischer am strand ein winziges seepferdchen in die hand gedrückt, das ich trocknen solle. es werde mir glück bringen. in japan sei es brauch, dieses amulett im boot mirzuführen, so dass ein grosser fischfang garantiert sei. das hat mich sehr berührt. 




er befreite zwei riesige langusten aus dem verhedderten netz. ein paar wenige grössere fische und ein paar kleine schwänze waren die magere ausbeute der letzten tosenden gewitternacht. die männer sind alle knochenmager, d.h. vermutlich mausarm. die auslegerbote sind ganz schmal und mit allerlei geäst verknotet und zurechtgezimmert. am rande dieses anlegerplatzes klettert ein mann wie ein affe ganz hoch zur palmenkrone, wo er mit einer machete den weg zum saft aus den blüten schlägt und den nektar in einen eimer rinnen lässt. jaggery, diesen eingekochten palmzuckersaft finden wir hier ab und zu auf den desserts.


toddy man

heute steht ein straffes programm auf dem plan. dazwischen kaum pausen. langsam fühle ich mich wie ein radieschen in der salattunke. rund um mich ist öl und es riecht nach diversen kräutern. zum glück steht einem jederzeit und an einigen orten ausserhalb des eigenen zimmers eine bequeme dusche zur verfügung. dazu kichererbsenmehl, das das öl auf der haut bindet. und unmengen von spezialshampoos und conditioner.

dass eine hundskommune stubenfliege sechs beine hat ist bekannt. spazieren diese viecher jedoch tänzelnd über die augenlider währenddem man straff auf dem rücken auf der massageliege liegt, nimmt man eher einen tausendfüssler wahr. vermutlich zieht sie das warme geruchstarke öl an und gleichzeitig nutzen sie mein ausgeliefert sein schamlos aus. feinde aus meinem früheren leben? dies auszuhalten kommt schon fast einer buddhistischen prüfung gleich. meist aber hege ich düstere mordgedanken, die ich nicht ausführen kann, weil meine arme grad bearbeitet werden.

wenns grad nicht schüttet und der himmel seine schleusen geschlossen hält essen wir abends bei kerzenlicht direkt am meer. zum nachtessen gibt’s eine vorspeise, eine warme suppe und ein dessert. hunger ist trotz kleiner portionen in den vergangenen tagen noch nie aufgekommen.


das auge isst mit

liebevolle dekoration

nach einem langen gespräch und intensiver diskussion mit jürgen, dem besitzer, über das prinzip ayurveda trifft rohan ein. mit ihm besprechen und planen wir anhand von kartenmaterial unsere reise nach der kur. er wurde uns von maria und ihrer schwester martina, die hier den betrieb schmeissen, mit guten referenzen empfohlen. und so wird er uns auf unseren wunsch hin etwas abseits der touristischen trampelpfade erst in den südosten führen, wo die tsunamischäden noch weitgehend sichtbar und die menschen entsprechend arm sind. das ist die gegend wo wir unsere kinderkleider loswerden wollen. später dann in den nahen nationalpark, wo wir uns für eine safari im jeep entschieden haben. und weiter geht’s anschliessend bergwärts in die teahills. gut, dass wir das auch schon unter dach und fach gebracht haben.

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