das gute
zuerst: der junge mann ist gestern
abend um neun freigelassen worden. scheinbar, weil auch sein arbeitgeber, der
bootsbesitzer, ihn als zuverlässigen arbeiter geschildert habe. ende gut, alles
gut. wir sind alle erleichtert und hoffen natürlich, dass wir ihn nochmals
antreffen werden, denn ein schmerzensgeld hat er wenigstens von uns, den
eigentlichen verursachern des malheurs, zu gut.
schon um 6 uhr in
der früh standen wir nüchtern auf dem grossen fischmarkt im hafen von beruwala.
was wir an fangergebnissen zu gesicht
bekamen schlägt alles bisher gesehene. sushi xxl . tunfische so dick wie
baumstämme, etliche haie, ein schwertfisch mit gebrochener klinge, red snapper
und wie sie alle heissen, wurden mit macheten geköpft und zerstückelt. die geankerten
bunten boote sind um einiges grösser als die fischer-ruderboote. bis zu einem
monat lang seien sie draussen im meer. wir sahen wie die männer trinkwasser,
eis, früchte, gemüse und reis für die nächste ausfahrt an bord schleppten. die
defekten netze werden hier wiederum von tagelöhnern geflickt. per velokurier,
verrosteten drahteseln mit fantasievoll aufmontierten kisten, werden sortierte
fische oder bereits gestückelte teile fürs tägliche curry in die umliegenden
dörfer feinverteilt. hinter der ladefläche eines lasters wird eis von grossen
blöcken mittels einer vorsintflutlichen maschine kleingeschreddert. ein jeder
hat hier seinen job. die fischer seien allesamt christen, erzählt uns später
unser tuktuk-fahrer. jesus sei ihr beschützer und mit an bord.
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prachtsexemplare |
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60 kilos |
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trophäen |
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ich bin auch ein schmetterling |
hansjürg und ich
stiegen die treppen empor zur nahen schneeweissen moschee. sie soll die älteste
auf der ganzen insel sein. wir durften sogar eintreten. bodenkacheln mit
jugendstilsujets hatten es mir besonders angetan. dieses erhabene gotteshaus
mutet an wie ein altes indisches märchenhotel.
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kachchimalal moschee |
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kachel |
pünktlich zum
frühstück sassen wir wieder vor unseren wässerchen und kügelchen und der
obligaten grünen suppe. padmini, die drei tage lang weg war um ihre
masterprüfung abzulegen, verschrieb mir heute eine überraschung. auf den
üblichen schragen wurde eine hölzerne zusatzetage aufgebaut mit rinnen an den
rändern, wie bei einem tranchierbrett. gottlob habe ich keine machete
gesichtet. sunita und jainee gossen im gleichklang literweise sehr warmes öl
über den ganzen körper. gottlob hat mir mein vietnamesischer freund lan in zürich zuvor meine haare kurz geschnitten. meine eigenes körpergefühl schwankten zwischen einem walross und
einem neugeborenen baby. ganz sicher aber war ich in einem früheren leben nach dem letzten ausatmen einbalsamiert und mumifiziert worden. das
nachfolgende auf(er)stehen war entsprechend schwierig. wie ein stück seife
unter der dusche glitt ich von einer seite zur anderen, landete dann aber
schlussendlich mit hilfe der beiden wie eine katze standfest auf sicherem boden.
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klein aber fein |
auf der anderen strassenseite hat ein mann seinen kleinstladen knapp zwischen vorbeibrausenden lastwagen, bussen und dem bahngeleise eröffnet. das angebot beschränkt sich auf gelbe kokosnüsse, deren saft ein wahrer energiespender ist.
nach heil
überstandener prozedur und einer langen, erfrischenden dusche zog es uns noch
einmal nach aluthgama auf den montagsmarkt. chilbistände mit dem bekannten
billigangebot aus china waren die anziehungspunkte der weniger kaufkräftigen
kundschaft. die gemüse- und früchtestände, prallgefüllt mit allem, was auf
dieser wasserreichen insel wächst und gedeiht, hingegen eine augenweide. und
noch einmal sündigten wir. an den hiesigen ‚rahmdäfeli’ kamen wir nicht vorbei.
jaggery, eingekochter palmzucker in unregelmössigen klumpen sind d i e süsse
verführung. wie reuige sünder sind wir mit eingezogenen köpfen nach angebrochener nacht wieder in unser
‚camp’ zurückgeschlichen.
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