bevor wir das
hochland richtung colombo verlassen , machen wir einen abstecher zum buddhistischen felsenkloster in aluvihara. ein junges hochzeitspaar in
hochglanzmontur ist dabei, sich an diesem heiligen ort ablichten zu lassen. uns
interessiert vor allem die palmblattbibliothek. der museumswächter erklärt uns
leidenschaftlich das vorgehen aus vielen hundert jahrern. die abgefallenen.
dürren palmenblätter werden erst eingeweicht, dann gekocht, bevor sie über
bambusstangen gezogen glatt poliert werden. nach dem exakten zuschneiden wird
laufend die geschichte buddhas mit spitzen metallpfeilen eingeritzt. damit dies
später auch lesbar ist, wird mit einem tampon kohle über die schriftzeichen
geschmiert, das blatt mit reismehl gereinigt. von nun an ist dieses zeugnis
jahrhundertelang haltbar.
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schreibutensilien in der palmblattbibliothek |
auf dem rückweg
nach kandy unterlassen wir es nicht, den grossen hindutempel in matal zu
besuchen. der grosse kegelartige, elfenbeinfarbige turm ist voller reliefs. im
innern des farbigen tempels ist eine mittagsandacht im gange. auf einer
riesigen schalmei untermalt ein begnadeter musikant die zeremonie. uns muten
diese klänge wie modern jazz an. ganz ergriffen werden wir in die kommunion mit
einbezogen. auch wir werden mit dem lodernden feuer des priesters gesegnet.
erhalten farbige tikkas auf die stirne gedrückt, ein löffel voll von krishnas
milch in die geöffneten hände gegossen (und ein paar tropfen über die kamera).
hier begegnen wir ein zweites mal einem auffallenden japaner, der uns spontan
begrüsst. seinem aussehen nach vermute ich, dass er ein professioneller
fotograf ist, was er auch lachend bestätigt. seine einladung, ihn in tokyo zu
besuchen könnte folgen haben.
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ausschnitt aus dem grossen turm |
der absolute
höhepunkt des heutigen letzten reisetages soll das waisenhaus der elefanten in
pinavela werden. die happige eintrittsgebühr kommt der des zürcher zoos gleich,
mit dem unterschied, dass hier gar keine häuser oder hallen stehen. auf
prärieartigem gelände weiden sicher 50 elefantenkühe mit ihren jungen frei,
währenddem die bullen zur sicherheit fussketten tragen. die mahuds ermuntern
uns, tuchfühlung mit den dickhäutern aufzunehmen. hansjürg erweist sich
überraschend als mutig. der koloss mit namen raja ist erblindet. ihm wurde von elfenbeinjägern in die augen geschossen. er geniesst
die kontaktaufnahme sichtlich, vielleicht weil er merkt, dass der mann an
meiner seite ohne brille auch nicht viel sieht. ein winzling von rüsseltier
säugt bei seiner mutter. die von eingetrocknetem schlamm mehr braun als grau
erscheinende herde, ausschliesslich aus weiblichen tieren bestehend, ist ein
homogenes gefüge, das sich in wiegenden bewegungen zeitlupenartig verschiebt.
rüssel an rüssel – hier wird also gerüsselt. wir zuschauenden werden hinter
einen zaun gebeten, weil jetzt die zeit des täglichen bades im nahen fluss
ansteht. dazu wird artig in reih und glied eingestanden, wie bei einer
schulreise. die vorfreude ist spür- und sichtbar. abmarsch, fertig, los.
torkelnd, ja beinahe hüpfend stürmen die urtiere mit hilfe eines
verkehrspolizisten über die strasse runter ins kühlende nass. was für eine
gaudi! das plantschen bereitet riesiges vergnügen. klar, dass der tee auf den
terrassen der restaurants für uns begeisterte zuschauende das vierfache des
üblichen kostet.
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dicke frauenkommune |
mit diesen
einmaligen bildern im kopf fahren wir richtung colombo. plötzlich erspähen wir
durch das rückfenster den kopf eines ausgesuchten exemplars auf einem hölzernen
lastwagen stehend. könig babar wird zum
dorftempel gekarrt, ein bild als wäre ganesh aus der götterwelt in die irdische
realität herabgestiegen.
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ganesh auf reisen |
kurz vor dem
eindunkeln finden wir trotz riesigem verkehrstau in einer ruhigen kleinen sackgasse, einer seitenstrasse der grossen galle road unser letztes domizil. jonathan, ein strahlender,
weisshaariger colombianer und seine frau shyamali erwarten uns bereits. der geschmückte
christbaum im eingang erinnert uns an die bevorstehenden weihnachtstage. wir
verabschieden uns von rohan und bedanken uns für sein sicheres chauffieren. ein
riesiges zimmer im untergeschoss mit neu erstelltem badezimmer garantiert uns
ruhe und musse fürs aufarbeiten der erlebnisse unserer abenteuerreise. den
vollen tag beenden wir im indischen vegi-restaurant dosa king direkt über der
vierspurigen galle road.
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