Freitag, 16. Dezember 2011

sri lanka at its best


bevor wir das hochland richtung colombo verlassen , machen wir einen abstecher  zum buddhistischen felsenkloster in aluvihara. ein junges hochzeitspaar in hochglanzmontur ist dabei, sich an diesem heiligen ort ablichten zu lassen. uns interessiert vor allem die palmblattbibliothek. der museumswächter erklärt uns leidenschaftlich das vorgehen aus vielen hundert jahrern. die abgefallenen. dürren palmenblätter werden erst eingeweicht, dann gekocht, bevor sie über bambusstangen gezogen glatt poliert werden. nach dem exakten zuschneiden wird laufend die geschichte buddhas mit spitzen metallpfeilen eingeritzt. damit dies später auch lesbar ist, wird mit einem tampon kohle über die schriftzeichen geschmiert, das blatt mit reismehl gereinigt. von nun an ist dieses zeugnis jahrhundertelang haltbar.


schreibutensilien in der palmblattbibliothek

auf dem rückweg nach kandy unterlassen wir es nicht, den grossen hindutempel in matal zu besuchen. der grosse kegelartige, elfenbeinfarbige turm ist voller reliefs. im innern des farbigen tempels ist eine mittagsandacht im gange. auf einer riesigen schalmei untermalt ein begnadeter musikant die zeremonie. uns muten diese klänge wie modern jazz an. ganz ergriffen werden wir in die kommunion mit einbezogen. auch wir werden mit dem lodernden feuer des priesters gesegnet. erhalten farbige tikkas auf die stirne gedrückt, ein löffel voll von krishnas milch in die geöffneten hände gegossen (und ein paar tropfen über die kamera). hier begegnen wir ein zweites mal einem auffallenden japaner, der uns spontan begrüsst. seinem aussehen nach vermute ich, dass er ein professioneller fotograf ist, was er auch lachend bestätigt. seine einladung, ihn in tokyo zu besuchen könnte folgen haben.


ausschnitt aus dem grossen turm


der absolute höhepunkt des heutigen letzten reisetages soll das waisenhaus der elefanten in pinavela werden. die happige eintrittsgebühr kommt der des zürcher zoos gleich, mit dem unterschied, dass hier gar keine häuser oder hallen stehen. auf prärieartigem gelände weiden sicher 50 elefantenkühe mit ihren jungen frei, währenddem die bullen zur sicherheit fussketten tragen. die mahuds ermuntern uns, tuchfühlung mit den dickhäutern aufzunehmen. hansjürg erweist sich überraschend als mutig. der koloss mit namen raja ist erblindet. ihm wurde von elfenbeinjägern in die augen geschossen. er geniesst die kontaktaufnahme sichtlich, vielleicht weil er merkt, dass der mann an meiner seite ohne brille auch nicht viel sieht. ein winzling von rüsseltier säugt bei seiner mutter. die von eingetrocknetem schlamm mehr braun als grau erscheinende herde, ausschliesslich aus weiblichen tieren bestehend, ist ein homogenes gefüge, das sich in wiegenden bewegungen zeitlupenartig verschiebt. rüssel an rüssel – hier wird also gerüsselt. wir zuschauenden werden hinter einen zaun gebeten, weil jetzt die zeit des täglichen bades im nahen fluss ansteht. dazu wird artig in reih und glied eingestanden, wie bei einer schulreise. die vorfreude ist spür- und sichtbar. abmarsch, fertig, los. torkelnd, ja beinahe hüpfend stürmen die urtiere mit hilfe eines verkehrspolizisten über die strasse runter ins kühlende nass. was für eine gaudi! das plantschen bereitet riesiges vergnügen. klar, dass der tee auf den terrassen der restaurants für uns begeisterte zuschauende das vierfache des üblichen kostet.


dicke frauenkommune

mit diesen einmaligen bildern im kopf fahren wir richtung colombo. plötzlich erspähen wir durch das rückfenster den kopf eines ausgesuchten exemplars auf einem hölzernen lastwagen stehend. könig babar wird  zum dorftempel gekarrt, ein bild als wäre ganesh aus der götterwelt in die irdische realität herabgestiegen.

ganesh auf reisen
kurz vor dem eindunkeln finden wir trotz riesigem verkehrstau in einer ruhigen kleinen sackgasse, einer seitenstrasse der grossen galle road unser letztes domizil. jonathan, ein strahlender, weisshaariger colombianer und seine frau shyamali erwarten uns bereits. der geschmückte christbaum im eingang erinnert uns an die bevorstehenden weihnachtstage. wir verabschieden uns von rohan und bedanken uns für sein sicheres chauffieren. ein riesiges zimmer im untergeschoss mit neu erstelltem badezimmer garantiert uns ruhe und musse fürs aufarbeiten der erlebnisse unserer abenteuerreise. den vollen tag beenden wir im indischen vegi-restaurant dosa king direkt über der vierspurigen galle road. 

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